Das Licht der Welt erblickte ich 2007 im Zürcher Zoo. Dort wurde ich völlig verkannt: Ich war vorgesehen als Futter für die Leoparden. Doch wie so oft im Leben: Mein Schicksal hatte Besseres vor mit mir. Eine Nidwaldner Familie erbarmte sich meiner und rettete mich aus den Pranken des Leoparden. Im herbst 2010 begab ich mich auf die Suche nach einem tüchtigen Harem und landete bei meinen 5 Weibern Mimi, Gipsy, Ruby, Cesy und Nedelei in Schachen bei Malters.
Der Einstand war gar nicht so einfach: mein Harem war vollkommen männerresistent und ich musste mir meine gehobene Stellung hart erkämpfen. Anfänglich interessierte sich keine Geiss für mich. Die jagten mich aus ihrem Weiberstall und wollten mich verhungern lassen. Doch meiner männlichen Ausstrahlung und meiner Anziehungskraft kann sich auch die selbstbewussteste Weiber-WG nicht widersetzen.
Inzwischen wurde mein wahres Ich erkannt. Zwar schlafe ich auch bei arktischer Winterkälte noch immer ganz alleine draussen VOR meiner Haremsbude, jedoch schätzen und lieben meine 5 Frauen meine Beschützerqualitäten. Zugegeben, ich bin rein grössenmässig meinen Weibern noch immer unterlegen, meine Hörnchen nehmen sich im Vergleich noch immer ganz bescheiden aus und auch punkto Bauch- und Brustumfang kann ich noch nicht ganz mithalten. Doch Frauen wissen längst: Wahre Grösse misst sich nicht in Zentimetern, wahre Grösse zeigt sich im Verhalten.
Ich lerne verdammt schnell: Bei meiner Ankunft hier im Entlebuch hatte ich beispielsweise keinen blassen Schimmer von Rangkämpfen. Futter betteln, Weihnachtsbäume knabbern oder Gras fressen auf der grünen Wiese kannte ich nicht. Inzwischen bin ich ein Meister meines Fachs: ich luchse meinen menschlichen Haltern stinkfrech hartes Brot oder Mandarinen ab, grase bald so effizient wie die jungen Kälber, die noch bis zum Herbst vor unserem Stall weideten oder fighte mit meinen Frauen trotz Horn-Handicap ganz wacker mit. Bis Ende 2011 können die Weiber was erwarten...
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