Dienstag, 18. Januar 2011

Action Pur: Feuerwehr Home-Cinema






Mann - da war vielleicht was los heute Abend! Wie immer: uns informiert natürlich Keiner! Wir hatten soeben bestens gefressen, meine Weiber zogen sich in ihre Schlafgemächer zurück und ich, Joe, Sir Captain Joe begab mich wie jeden Abend auf meinen Ausguck hoch über dem Stalleingang. Ich war in bestern Verfassung und unerschütterlich wie immer. Doch dieser Abend barg Ueberraschungen:
 
Urplötzlich sass ich in der 1. Reihe, Home-Cinema vom Feinsten: aus dem benachbarten Bauernhaus stieg Rauch auf, Sirenen heulten und ein Mensch schrie um Hilfe. Minuten später trabte die Kavallerie an: der 1. Zug der der Feuerwehr Malters/Schachen absolvierte direkt vor meinen Augen und direkt vor dem Winterquartier der Alpakas eine Atemschutzübung. Cayo, Caruso und Cruzero kriegten Stielaugen...
Ein TLF (für die weniger Feuerwehr-Erprobten: ein TankLöschFahrzeug) preschte vor das Winterquartier der Alpakas, Männer in unförmigen Anzügen kletterten raus, Rolläden schletzten in die Höhe und es ward Licht, taghelles Licht.
 
Auf der Zufahrt zum Bauernhof stauten sich weitere schwere Fahrzeuge, das Stimmengewirr schwoll an, unförmige Gestalten in schweren Stiefeln und Taucherausrüstung schlurften behende zum Hintereingang des Bauernhauses. Immer stärker quoll Rauch aus dem Haus und Irgend-so-ein-armes-Schwein schrie wie am Spiess um Hilfe. Schwer atmend verschwanden die behelmten Taucher im stinkenden Hauseingang, wie auf einer Bergtour immer zu Zweit oder zu Dritt mit Seilen untereinander verkettet. Immer mehr dieser Ausserirdischen versammelten sich auf dem Vorplatz, ein nervöses Gewusel, ein echt wilder Haufen, alle mit Taschenlampen bewehrt. Sie schleppten endlose Schläuche an und gaben sich alle Mühe, sich nicht gegenseitig auf die schweren Stiefel zu treten.
 
Minuten später erschienen die ersten Taucher wieder im Hauseingang. Mit dabei das Irgend-so-ein-armes-Schwein, das allerdings nun nicht mehr um Hilfe schrie und bloss noch schwer atmete und sich im kalten Scheinwerferlicht ebenfalls als Feuerwehrmann entpuppte. Ach ja, die Taucher holten noch einige menschengrosse Puppen aus dem "brennenden" Haus und noch bevor ich mich ans Spektakel gewöhnt hatte, war der Spuk leider auch schon wieder vorüber.
 
Die Alpakas standen während der gesamten Action total interessiert, aber reichlich regungslos direkt am Schauplatz und verfolgten die ganze Uebung so interessiert, als wären sie als Inspektoren gebucht. Kaum waren die letzten Puppen geborgen und der dichte Rauch verzogen, trabten sie zurück auf ihre Stallterrasse und verfolgten die Aufräumarbeiten nur noch halbbatzig.
 
Schade, dass mich Niemand um Hilfe gebeten hat, ich hätte wohl heute meinen 1. Lebensretter-Orden verdient...





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